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Botulismus
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Botulismus, (botulism), Intoxikation, hervorgerufen durch [[Clostridium (C.) botulinum|Clostridium (C.) botulinum]]. Diese ubiquitär vorkommenden Bakterien können in tierischen(lateinisch Botulus = Wurst) und pflanzlichen Lebensmitteln Exotoxine bilden, die den B. verursachen. Die Botulinumtoxine ([[Bakterientoxine|Bakterientoxine]]) unterbinden die Reizübertragung motorischer Nervenzellen durch Verhinderung der Freisetzung von Acetylcholin. Diese Gifte sind die stärksten Gifte in der Natur (orale Letaldosis 10–9 bis 10–8 g). Serologisch und auf Grund der Molekulargewichte und Aminosäuresequenzen werden die Toxine A, B, C, D, E, F und G voneinander unterschieden. Ausgangspunkt bei Erkrankungen durch C. botulinum Typ A und B sind in der Regel Sporen, die durch Erdbodenverunreinigungen, über Staub oder mit Erdboden kontaminierten Gerätschaften in die Lebensmittel gelangen. Fische und Seetiere können durch Sedimente der Gewässer vor allem durch C. botulinum Typ E infiziert werden. Die von C. botulinum gebildeten Toxine werden mit dem Lebensmittel aufgenommen und im oberen Teil des Dünndarms resorbiert. <br> == Symptome == In Abhängigkeit von der resorbierten Toxinmenge und der körperlichen Verfassung kommt es nach einer Inkubationszeit von 12–36 h (Regelfall) zu ersten klinischen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Magen-Darm-Störungen. Die durch das Toxin verursachte Lähmung der Augenmuskulatur kann zu Doppelsehen, Lichtsehen, Flimmern und Pupillenstarre führen. Die Lähmung der Schlund- und Zungenmuskulatur bewirkt Sprachstörungen, Schluckbeschwerden, ein Versiegen der Speichelsekretion und ein Austrocknen der Schleimhäute. <br> == Diagnose und Therapie == Die Diagnose „Botulismus“ wird durch das klinische Bild, durch den Vorbericht, die epidemiologische Erhebung und vor allem durch den Toxinnachweis in Patientenserum oder im Stuhl gestellt. Der Toxinnachweis erfolgt im Tierversuch (Mäuse), aber auch mit Hilfe serologischer Testverfahren wie dem [[ELISA|ELISA]]. Der Therapieschwerpunkt des B. liegt in der sofortigen Gabe von Antitoxinen, die allerdings nur freies, noch nicht im Nervensystem gebundenes Toxin neutralisieren können. Eine aktive Immunisierung gegenüber C. botulinum ist zwar möglich, aber in Deutschland steht derzeit kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung. Schutzmaßnahmen vor dem Wachstum und der Toxinbildung von C. botulinum sind möglich, insbesondere durch eine ausreichende Erhitzung von Lebensmitteln (z. B. 121 °C für mind. 3 Min. (F0=3)).<br> <br> == Quelle == [http://www.behrs.de/s/index.php?ber=1&refer=1&A_ArtNr=340&AGN=1&AUGN=0 Lexikon Lebensmittel-Mikrobiologie und -Hygiene] <br> <br> == Weiterführende Informationen == [http://www.behrs.de/s/index.php?ber=1&refer=1&A_ArtNr=559&AGN=1&AUGN=0 Pathogene Mikroorganismen: Clostridium botulinum]<br>
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